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Meldungen

Bundeskammerversammlung in Potsdam

Zum Auftakt der 94. Bundeskammerversammlung am 12. September 2016 in Potsdam begrüßte BStBK-Präsident Dr. Raoul Riedlinger den Finanzminister des Landes Brandenburg, Christian Görke. In seinem Grußwort schilderte der Finanzminister den Stand der aktuellen steuerpolitischen Diskussionen zwischen Bund und Ländern. So sieht er das bereits verkündete Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens als gute Grundlage zur Anpassung des Besteuerungsverfahrens an die aktuelle Entwicklung. Zur Umsetzung hält er eine zuverlässige Hard- und Software auf Seiten der Finanzverwaltung für unabdingbar. Darüber hinaus sieht er aber, auch mit Blick auf die automatischen Verspätungszuschläge, die Finanzverwaltung in der Pflicht, die Bearbeitungszeit zu verkürzen. Brandenburg wolle eine echte Reform der Erbschaftsteuer, die sozial ausgewogen sei. In der Abgeltungssteuer sieht er eine Privilegierung von Vermögenden und fordert eine Rückkehr zum alten System. Die persönliche Leistungsfähigkeit sollte berücksichtigt werden.
Im Anschluss an das Grußwort des Finanzministers diskutierte die Versammlung u.a. die Auswertung von STAX 2015, die Zukunftsentwicklung des steuerberatenden Berufs und die Fortentwicklung des betriebswirtschaftlichen Seminarangebots der Bundessteuerberaterkammer ausführlich.
Das Präsidium der Bundessteuerberaterkammer informierte die Delegierten zu ausgewählten Zahlen von STAX 2015. Neben der guten Umsatzentwicklung wurde auch die nach wie vor ungebrochene Nutzung der Steuerberatervergütungsverordnung (StBVV) positiv bewertet. Laut Befragung erstellt fast drei Viertel des Berufsstands die Abrechnungen auf Basis der StBVV. Innerhalb der vereinbaren Tätigkeiten machen inzwischen betriebswirtschaftliche Beratung und Vermögensberatung den größten Teil des Kanzleiumsatzes aus. Das Präsidium der Bundessteuerberaterkammer plant die dritte STAX-Erhebung für das Jahr 2018. Hierbei wird es einen veränderten Schwerpunkt geben, bei dem die Herausforderungen der Zukunft fortan im Fokus stehen sollen. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Digitalisierung. Die nächste Erhebung soll ausschließlich online umgesetzt werden.
Im Fortgang zu dem Projekt „Steuerberatung 2020“ arbeitet die Bundessteuerberaterkammer an der Zukunftsentwicklung des steuerberatenden Berufs. Die Delegierten wurden über entsprechende Vorschläge aus der Ausschussarbeit der Bundessteuerberaterkammer informiert (u.a. Status „Steuerberater als Organ der Steuerrechtspflege“ im StBerG verankern). Außerdem wurden erste Arbeiten zur Entwicklung einer Wort-Bild-Marke „Steuerberater“ vorgestellt und diskutiert. Die beiden berufsständischen Organisationen DStV und DATEV wollen sich an diesem Vorhaben beteiligen. Eine entsprechende Wort-Bild-Marke soll sowohl von Organisationen als auch von Berufsträgern eingesetzt werden, um darüber den Bekanntheitsgrad und das Ansehen des Berufes in der Öffentlichkeit zu verbessern und Nachwuchs zu fördern.
Rückenwind gab es für eine Weiterentwicklung des Angebotes von Betriebswirtschaftlichen Seminaren durch die Bundessteuerberaterkammer. Bisher waren diese Seminare ausschließlich auf die Beratung der Mandantenbetriebe ausgerichtet. Zukünftig soll es auch Seminare zum Kanzleimanagement geben. Hierin werden Steuerberater Hilfestellungen zur Weiterentwicklung ihrer Kanzleien erhalten. Zielsetzung ist, die angesprochenen Themen aus „Steuerberatung 2020“, wie etwa Marketing oder Personalgewinnung/ Personalentwicklung, in den Praxisalltag zu übersetzen.
Weitere wesentliche Themen der zweitägigen Beratungen waren u.a. Best-Practice zur Nachwuchsgewinnung in verschiedenen Kammerbezirken, kontrollierbare Fortbildungspflicht und aktuelle Entwicklungen bei der Vollmachtsdatenbank.